Wir wollen auch schon den Jüngsten (ab 5 Jahre) den Spaß und die Freude an und mit den Pferden vermitteln. Jedoch steht für uns der spielerische, zwanglose Umgang mit der Natur und den Tieren im Vordergrund. Die Kinder sollen die Möglichkeit haben, unter fachkundiger Anleitung ungezwungen den Kontakt zu unseren Pferden zu erfahren. Dabei ist es uns wichtig, dass der respektvolle, freundliche Umgang mit den Tieren im Vordergrund steht. In unserer schnelllebigen Zeit kann der Umgang mit den Pferden den Kindern körperliche und seelische Erfahrungen (Wärme, Nähe, Bewegungsimpulse …) ermöglichen, die sie in ihrer Entwicklung nachhaltig unterstützen. Das Reiten im eigentlichen Sinn spielt anfangs noch keine Rolle und kommt erst nach und nach mehr und mehr zum Tragen. Da Kinder in ihrer körperlichen, geistigen und seelischen Entwicklung SEHR unterschiedlich sind, können die Altersangaben nur eine Richtlinie sein. Für uns steht das Reiten lernen OHNE ANGST im Vordergrund – hier zahlt es sich in der Regel später aus, dem Kind am Anfang die Zeit gelassen zu haben, die es braucht.
Für RVS I – III gilt eine Gruppengröße von maximal 4 Kindern. Die Reitlehrerin wird ab 3 Kindern von einem Helfer unterstützt. Eine Einheit dauert jeweils ca. 40 bis 50 min (hängt von der Anzahl der Kinder ab) und umfasst alles vom gemeinsamen Holen der Pferde vor dem Reiten bis zum Versorgen und Zurückbringen danach.
Als Erstausstattung ist ein gut sitzender Reithelm erforderlich. Ansonsten bequeme Kleidung und feste, über den Knöchel gehende Schuhe (z.B. Wanderstiefel o.ä.). Reitstiefel sind insbesondere für RVS I und II noch nicht geeignet, da die Kinder auch gut zu Fuß gehen können sollten. Außerdem sollten die Kinder gut passende Fingerhandschuhe haben (nicht zwingend Reithandschuhe).
RVS I (ab 5 Jahre)
Die Kinder erlernen wie sie sich in der Nähe von Pferden verhalten sollten und den Umgang mit dem Pferd. Die Pferde (i.d.R. ein Pferd für 2 Kinder) werden gemeinsam geholt und geputzt. Um den Kindern auf dem Pferderücken mehr Sicherheit und Bewegungsspielraum zu geben, arbeiten wir bei RVS I noch mit dem Voltigiergurt. Zum Programm gehören spielerische Gleichgewichts-/ Voltigierübungen, Spaziergänge und vieles mehr – dabei führen die Kinder sich zum Teil auch gegenseitig (natürlich mit Helfer). Uns ist es wichtig auf die jeweiligen Stärken und Schwächen der Kinder einzugehen und den Schwierigkeitsgrad der Spiele und Übungen auf die jeweiligen Fähigkeiten anzupassen. Beim gegenseitigen Führen lernen die Kinder auch Verantwortung füreinander zu übernehmen und aufeinander zu achten.
RVS II (ab 5 – 7 Jahre)
Wie in der RVS I soll der spielerische Aspekt im Vordergrund stehen und kein „klassischer“ Reitunterricht stattfinden. Vor und nach dem Reiten üben die Kinder zunehmend selbständig die Pferde zu führen, putzen, satteln, trensen und versorgen. Im Unterschied zur RVS I wird zunehmend mit Sattel geritten und die Kinder erlernen den Umgang mit dem Zügel, also das „Lenken“ und „Bremsen“ der Pferde. Dabei führen sie sich zu Beginn noch gegenseitig (natürlich mit Helfer) und erst, wenn die Handhabung sicher klappt, wird frei geritten und erste Bahnfiguren werden geübt. Je nach Zusammensetzung und Können der Gruppe, können auch schon kurze Trabeinheiten einfließen. Kleinere „Ausritte“ runden das Programm ab.
RVS III (ab 6 – 7 Jahre)
In der letzten Reitvorschul-Stufe wollen wir unsere Reiterlein fit machen für die „normalen“ Reitstunden. D.h. das Holen, Putzen und Satteln sowie das Versorgen nach dem Reiten gehört zwar noch zur Reitstunde dazu, soll aber mehr und mehr von den Kindern alleine erledigt werden. Natürlich unterstützen Reitlehrerin und Helfer noch dabei.
Im Unterschied zu RVS I und II hat nun jedes Kind ein Pferd. Es wird im Schritt frei geritten und zunächst an der Longe das Traben geübt. Bevor die Kinder in den Kurs I wechseln können, müssen sie frei traben können. Auch hier gehören kleinere Ausritte zum regulären Programm.